Fabio saß nach seiner Festnahme am 7. Juli 2017 fast fünf Monate in Untersuchungshaft in Hamburg. Der Prozess platzte im Februar 2018, weil die Richterin in Mutterschutz ging. Bei Fabios Prozess kam der unbedingte Verfolgungswille der Justiz nicht nur in der Dauer der Untersuchungshaft zum Ausdruck, sondern auch in den Äußerungen des Oberlandesrichters Tully während der Haftprüfung. Ohne, dass sich Fabio geäußert hätte oder gar ein Gutachten vorlag, bescheinigte der Richter dem Neunzehnjährigen „schädliche Neigungen“.
Für den Aktionstag am 28.11. hat Fabio ein Grußwort verfasst, welches dass aus dem Italienischen übersetzt wurde und bei den Demonstrationen und Kundgebungen verlesen wurde:
Mehr als drei Jahre sind seit dem G20-Gipfel in Hamburg vergangen. Wie viel Zeit auch vergeht, in uns allen ist die Erinnerung an diese Tage im Juli nicht auszulöschen. Die Sommerhitze, die Ankunft in der Stadt, der Gedanke, irgendwie dabei sein zu müssen: In diesem Moment und an diesem Ort.
Mehr als drei Jahre sind seit dem G20-Gipfel in Hamburg vergangen, und – so scheint es – die Erinnerung an diese Tage ist selbst aus den Köpfen der Richter*innen, Politiker*innen und Polizeiführung nicht mehr auszulöschen. Nach all dieser Zeit beginnt der sogenannte „Rondenbarg-Prozess“. Den fünf Genoss*innen werden die gleichen Anschuldigungen gemacht, die mir vor dreieinhalb Jahren gemacht wurden.
Die fünf Angeklagten tragen nun die Last einer großen Verantwortung auf ihren Schultern. Das Schicksal vieler anderer Demonstrationen in Deutschland wird von ihrem Prozess abhängen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir mit ihnen zusammenstehen. Deshalb finde ich es wunderbar, was die Genoss*innen von „Gemeinschaftlicher Widerstand“ und generell alle machen, die irgendwie versuchen, die jungen Aktivist*innen nicht allein vor Gericht zu lassen.
Solidarität mit allen im Rondenbarg-Prozess angeklagten Genoss*innen!
Solidarität mit all denen, die den Preis des Kampfes gegen die Unterdrückung jetzt zahlen!